Positionspapier
Berlin – Angesichts der bevorstehenden Novellierung des Arbeitszeitgesetzes nimmt Der Mittelstand. BVMW eine
klare Position ein und fordert ein bürokratiearmes und praxisnahes Gesetz, das den Bedürfnissen mittelständischer
Unternehmen gerecht wird. Hagen Wolfstetter, Sprecher der Kommission für Arbeit und Soziales des BVMW, die das
Positionspapier verfasste, stellt dazu fest: „Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel ist es für mittelständische
Unternehmen zwingend nötig, mit flexiblen Arbeitszeitmodellen attraktiv für Beschäftigte zu sein. Dafür brauchen
wir gesetzliche Richtlinien, die Freiraum für einvernehmliche Absprachen zwischen Arbeitgebern und ihren
Beschäftigten ermöglichen.“
Durch die Urteile des Bundesarbeitsgerichts und des Europäischen Gerichtshofes der vergangenen Jahre stand fest,
dass Arbeitgeber die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten aufzeichnen müssen. Hier besteht bis zum heutigen Zeitpunkt
allerdings noch Unklarheit.
„Der seit April kursierende inoffizielle Referentenentwurf ist, was flexible Arbeitsmodelle angeht, nicht auf der Höhe
der Zeit und lässt schlimmes erahnen. Mit Blick auf Konzepte wie flexible oder Remote Work brauchen wir ein
stärkeres Bekenntnis zur Vertrauensarbeitszeit.“, so Chefvolkswirt Hans-Jürgen Völz.
Um besser auf konjunkturelle und saisonale Schwankungen zu reagieren, fordert Der Mittelstand. BVMW Wochen –
statt starrer Tagesarbeitszeiten sowie die Einführung von Monats- und Jahresarbeitszeitkonten, sofern diese auf
freiwilligen Absprachen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern beruhen. Um Neugründungen nicht direkt vor
bürokratische Hürden zu stellen, spricht sich der BVMW außerdem dafür aus, neugegründete Unternehmungen für
vier Jahre von der verpflichtenden Arbeitszeiterfassung auszunehmen.
Quelle: BVMW