Energieintensive mittelständische Betriebe sind aufgrund hoher Energiekosten in ihrer Existenz bedroht.
Energieintensive mittelständische Betriebe sind aufgrund hoher Energiekosten in ihrer Existenz bedroht.

Mittelstand: Wasserstoffnetz darf nicht vergessen werden

Berlin Energieintensive mittelständische Betriebe sind aufgrund hoher Energiekosten in ihrer Existenz bedroht. Deshalb hoffen viele Unternehmen, etwa aus der Glas-, Stahl-, Chemie- oder Zementindustrie, dass die Fortschreibung der nationalen Wasserstoffstrategie für eine zukunftssichere und günstigere Energieversorgung in Zukunft sorgen wird.

Der Mittelstand bei Erschließung des Wasserstoffkernnetzes nicht vergessen

Die nationale Wasserstoffstrategie spielt eine entscheidende Rolle für die Zukunftssicherheit energieintensiver mittelständischer Betriebe. Branchen wie Glas, Stahl, Chemie und Zement sind stark von hohen Energiekosten betroffen und benötigen dringend eine günstigere Energieversorgung. Der Mittelstand hofft daher auf eine deutliche Beteiligung bei der Umsetzung der Wasserstoffstrategie.

Christoph Ahlhaus, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung des BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft), betont die Bedeutung des Mittelstands bei der Wasserstoffstrategie: “Der Mittelstand muss auch bei der Umsetzung der Wasserstoffstrategie eine tragende Rolle spielen. Gerade industrielle Betriebe im ländlichen Raum sind gefährdet, wenn sie keinen Anschluss an die Wasserstoffinfrastruktur vorfinden.”

Es ist von großer Bedeutung, dass auch kleine und mittlere Unternehmen in die internationalen Wasserstoffpartnerschaften einbezogen werden, um ihren eigenen Bedarf an Wasserstoff decken zu können. Eine technologieoffene Herangehensweise beim Transport von Wasserstoff wird ausdrücklich vom BVMW begrüßt.

Kritik an der geplanten Importstrategie

Der BVMW äußert jedoch Kritik an der geplanten Importstrategie der nationalen Wasserstoffstrategie. Es wird betont, dass auch kleine und mittlere Unternehmen bei den Wasserstoffpartnerschaften berücksichtigt werden müssen, um ihren eigenen Bedarf decken zu können. Zudem wird ein technologieoffener Ansatz beim Transport von Wasserstoff begrüßt.

Dr. Daniel Teichmann, Gründer und Geschäftsführer der Hydrogenious LOHC Technologies GmbH, hebt die Bedeutung der LOHC-Technologie für die Wasserstoffversorgung Deutschlands hervor. Er betont auch die Wichtigkeit eines technologieoffenen Ansatzes für den Transport und die Anlandung von schiffsbasierten Wasserstoffimporten. Darüber hinaus wird die breite Diversifizierung der Importkanäle als richtiger Weg zur Vermeidung neuer Abhängigkeiten angesehen.

Pragmatismus und regulatorischer Rahmen für die Erreichung der Ziele

Peter Rößner, CEO von APEX, betont, dass die ausgerufenen Ziele von 10 GW erreichbar sind, jedoch weiterhin Pragmatismus und ein regulatorischer Rahmen benötigt werden, der Investitionsentscheidungen schneller und einfacher ermöglicht. Dabei sind die grundlegenden Rahmenbedingungen bereits geschaffen, nun geht es um die kontinuierliche Umsetzung.

Mittelstandsoffensive Wasserstoff

Der BVMW hat im Jahr 2020 die Mittelstandsoffensive Wasserstoff ins Leben gerufen. Diese Initiative hat zum Ziel, Projekte und Geschäftsideen kleiner und mittlerer Unternehmen aus dem Wasserstoffbereich in der Politik sichtbar zu machen. In regelmäßigen digitalen Formaten berichten Entscheidungsträger aus der Politik über die aktuellen Entwicklungen auf Bundes- und Landesebene zur Erschließung von Wasserstoff als Energieträger.

Die Mittelstandsoffensive Wasserstoff trägt dazu bei, den Mittelstand aktiv in die Wasserstoffstrategie einzubinden und ihm eine bedeutende Rolle bei der zukünftigen Energieversorgung zu geben.

Die Fortschreibung der nationalen Wasserstoffstrategie muss sicherstellen, dass der Mittelstand nicht vergessen wird. Insbesondere die energieintensiven mittelständischen Betriebe aus Branchen wie Glas, Stahl, Chemie und Zement sind auf eine günstigere Energieversorgung angewiesen, um ihre Existenz zu sichern. Eine breite Beteiligung des Mittelstands sowie ein technologieoffener Ansatz beim Wasserstofftransport sind entscheidend, um die Ziele der Wasserstoffstrategie erfolgreich umzusetzen. Die Mittelstandsoffensive Wasserstoff leistet einen wichtigen Beitrag, um den Mittelstand in die Wasserstoffstrategie einzubinden und seine Bedürfnisse in den politischen Entscheidungsprozess einzubringen.

Quelle: BVMW

Jörg Zeitler

Ich arbeite als selbständiger Fotograf mit Sitz in Dresden. Neben meiner Leidenschaft für die Fotografie widme ich mich seit Juni 2023 einer weiteren bedeutsamen Aufgabe als Repräsentant des Bundesverbandes der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) in der Region Dresden mit dem Focus auf die Region Dresden Pieschen, Kaditz und Radebeul