BVMW informiert Mitglieder und Interessierte zum Thema digitale Barrierefreiheit
Radebeul 23.10.24 Am Mittwochabend sprach Claudia Loitsch, Expertin für digitale Barrierefreiheit und Gründerin von a11y design, eindrucksvoll über die Bedeutung und die Umsetzung digitaler Barrierefreiheit. Ihr Unternehmen hat sich auf barrierefreie digitale Lösungen spezialisiert und unterstützt Organisationen dabei, ihre Online-Angebote für alle Menschen zugänglich zu gestalten.

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass Webseiten, Apps und digitale Inhalte so gestaltet sind, dass sie auch von Menschen mit Behinderungen problemlos genutzt werden können. Unternehmen, die dies umsetzen, können ihre Zielgruppe um 5-10% erweitern – ein enormer Vorteil, wenn man bedenkt, dass etwa 10% der deutschen Bevölkerung eine diagnostizierte Schwerbehinderung haben. Dieser Markt wächst weiter, wenn man die Bedürfnisse älterer Menschen miteinbezieht, deren Fähigkeiten im Alter nachlassen.
Ein zusätzlicher Pluspunkt: Barrierefreie Inhalte verbessern die Sichtbarkeit in Suchmaschinen (SEO). Google und andere Suchmaschinen bewerten solche Inhalte positiver, was zu besseren Platzierungen und somit mehr Reichweite führt. Auch der Aufbau eines verantwortungsvollen Markenimages wird immer wichtiger, und Unternehmen, die auf Barrierefreiheit setzen, genießen zunehmendes Vertrauen bei Kunden und Mitarbeitenden.
Praktische Umsetzung und Tipps
Claudia Loitsch betonte die Bedeutung der konkreten Umsetzung digitaler Barrierefreiheit, die bereits ab 2025 für viele Unternehmen verpflichtend wird. Der Fokus sollte dabei auf einer umfassenden Anpassung der Online-Angebote liegen, z. B.:
- Barrierefreie Webseiten und Apps: Inhalte müssen so gestaltet sein, dass sie maschinenlesbar sind, z. B. durch klare Strukturierung von Überschriften, Absätzen und Bildern. Ein zentraler Punkt ist die korrekte Nutzung von Alternativtexten (Alt-Texten) für Bilder, sodass auch blinde Menschen über Screenreader auf die Inhalte zugreifen können.
- Dokumente wie PDFs: Diese müssen dem PDF/UA-Standard entsprechen und maschinenlesbar sein. Tools wie PAC 3 ermöglichen es, die Barrierefreiheit solcher Dokumente zu testen. Auch Microsoft-Produkte wie PowerPoint erfordern Nachbearbeitungen, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten.
- Tools und Plugins: Unternehmen sollten darauf achten, Software zu nutzen, die bereits Barrierefreiheitsstandards integriert hat. Ein Beispiel ist das Überprüfen von Farbkombinationen, um sicherzustellen, dass Kontraste ausreichend hoch sind – besonders wichtig für Menschen mit Rot-Grün-Schwäche.
Claudia Loitsch und a11y design bieten umfassende Beratungen und maßgeschneiderte Lösungen an, um Unternehmen auf dem Weg zur digitalen Barrierefreiheit zu unterstützen. Ihr Wissen und ihre Erfahrung machen sie zu einer wertvollen Partnerin für alle, die sich frühzeitig auf die gesetzlichen Änderungen vorbereiten und gleichzeitig neue Zielgruppen erschließen wollen.